11.5.12, Seite 19, Vollbeschäftigung: ein zeit- und gesellschaftskontingenter Begriff, Fazit von “Was ist Vollbeschäftigung?” Fast jeder Satz könnte jeden Tag Zitatquelle sein. Aber es geht nicht darum, diesen Blog täglich zu strecken, sondern dass Sie einmal widersprechen oder zum Ziel der Vollbeschäftigung hier mal etwas beitragen. Nur dieses Zitat als Abschluss von der Professorin Yollu-Tok:
..die Arbeitsmarktreformen und die damit einhergehenden neuen Beschäftigungsformen (haben) zu einem Wandel des Begriffs der Vollbeschäftigung geführt, eine Entwicklung, die sich als Vollbeschäftigungsmaßstab entgegen der gesellschaftlichen Vorstellung der Normalarbeitsverhältnisse bewegt.
Die gesellschaftliche Vorstellung, in Demokratien als der Konsens einer Mehrheit umgesetzt, ist doch eine Richtschnur für Politik und nicht der Marionettenfaden der Banken und Investoren, die sich hinter dem Begriff Markt verstecken und die Politik einseifen.
Arbeitsmarktpolitik mit der Abrissbirne Zitat: „Nach der repräsentativen Umfrage des Verbandes haben bisher nur 20 Prozent der Träger von Beschäftigungsinitiativen die drastischen Kürzungen seit 2010 ohne Einschränkungen überstanden, mehr als ein Fünftel dagegen hat die Arbeit in der Integration von Langzeitarbeitslosen bereits einstellen müssen, vier Prozent mussten Insolvenz anmelden. „Was wir hier erleben, ist Arbeitsmarktpolitik mit der Abrissbirne und der Beginn eines dramatischen Trägersterbens. Es ist der unwiederbringliche Verlust eines über Jahrzehnte aufgebauten Knowhows, was die Integration von Langzeitarbeitslosen angeht. Der Weg in die Zwei-Klassen-Arbeitsmarktpolitik wird mit diesem infrastrukturellen Kahlschlag kurzfristig kaum noch korrigierbar.“