18.12.11, Treffer „Vollbeschäftigung“
Unter Haupt- und Nebensächlichkeiten aus Schwandorf meldet Thomas Göttinger am 3.11.11 die erstaunlich niedrige Arbeitslosigkeit von 2,1% im Bereich der Geschäftsstelle Oberviechtach. Das ist für ihn quasi Vollbeschäftigung. Und dann setzt seine Häme ein: „Am Ende wird die Arbeitslosenquote sogar noch negativ und uns fehlen Arbeitskräfte. …. (Auslassung vom admin) …stehen die Chancen gar nicht so schlecht, dass sich das mit der Vollbeschäftigung im Landkreis Schwandorf bald wieder erledigt haben wird. Wo kämen wir anderenfalls auch hin! Ich meine: Kapitalismus ohne Arbeitslosigkeit – das geht ja nun mal gar nicht. (gö).
Das bringt die Quote Pro oder Contra nicht weiter, es bleibt bei 2:4.
Warum gehört die Arbeitslosigkeit zum Kapitalismus? Wer Kapitalismus mit rücksichtsloser, auf Mensch und Umwelt keine Rücksicht nehmende Profitsteigerung gleichsetzt, sieht, dass Löhne um so mehr gesenkt werden können, je höher die Arbeitslosigkeit ist. Mit diesem Hebel wurde Ende der 60er Jahre die damalige Vollbeschäftigung mit 15% Lohnzuwachs per Jahr (bei 50% Produktivitätsgewinn) absichtsvoll beendet, unterstützt durch das Herbeiholen von Gastarbeitern. Politik vergaß die soziale Marktwirtschaft und lieferte sich bis heute den angeblichen Zwängen der Profitsteigerung aus. Ist der Kapitalismus nur Rücksichtslosigkeit, dann gehört er zum Überleben der Menschen und der Umwelt verdrängt durch eine Politik zur Förderung des Miteinander und Füreinander. Wozu Vollbeschäftigung gehört, und verstehe wer will, Kapitalismus mit Leben und Lebenlassen.